GMCD 7171

GMCD 7171 – In Autumn – String Quartets by Johann Carl Eschmann

The Ceruti Quartet – Oliver Lewis & Pan Hon Lee – Violins, Miranda Davis – Viola, Oliver Gledhill – Cello, Dave Lee – Horn, Roy Howat – Piano

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American Record Guide – September/October 2012

Johann Carl Eschmann was born in Winterthur in 1826 and died in Zurich in 1882. The listing in Hugo Reinmann’s Musiklexicon gives his name as Julius and gives his year of birth as 1825. Something we certainly do know about Eschmann is that he emulated Mendelssohn. His string quartet, a work he never published, is Mendelssohnian to the core. It could also be used as a textbook example of the mechanics of writing in sonata form. Everything is in order here: he writes well for the instruments, develops his material well, and follows the rules of good counterpoint and of good voiceleading. These musicians do a fine job of bringing out what is good in this music, but this quartet is an example of a case where the great is the enemy of the good. I can understand why Eschmann never had it published.
The set of 6 Fantasy Pieces, with the subtitle In Autumn, was published in 1849 as Op. 6. They are lovely pieces that are very well written for the horn and very nicely played here. The undeniable influence is Robert Schumann (but there’s nothing wrong with that). The also Schumannesque Fantasy Pieces, published for violin or clarinet and piano as Op. 9, probably sound better on the violin than they would on the clarinet. Oliver Lewis plays them with spirit and imagination, along with a healthy helping of air in the sound and many audible shifts (there for stylistic reasons, I imagine). I am particularly impressed by Roy Howat’s piano playing on both sets of Fantasy Pieces.
FINE

Der Landbote, Winterthur 19.03.2005

Ein Winterthurer Mendelssohn
Länger als alle seine Schweizer Berufskollegen unbeachtet geblieben, zieht der in Winterthur geborene Romantiker Johann Carl Eschmann (1826-1882) jetzt dank Neuausgaben und CD-Ersteinspielungen die Aufmerksamkeit wieder auf sich und sein vielseitiges Schaffen.
von WALTER LABHART
Als sich im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts auch in der schweizerischen Musik eine romantische Strömung abzuzeichnen begann, bestimmten am stärksten die vom Zürcher Komponisten, Musikerzieher und Verleger Hans Georg Nägeli ausgehende nationale Chormusikbewegung und von deutschen Musikern hervorgebrachte Klavierwerke und Lieder die ästhetische Neuausrichtung der hier geborenen Komponisten. Während sich der hauptsächlich auf dem Gebiet der Vokalmusik aktive Frühromantiker Friedrich Theodor Fröhlich aus Brugg in seinen vielen Chorwerken mehr am «Sängervater» Nägeli orientierte, nahm Johann Carl Eschmann als Komponist zahlreicher Klavierstücke . und Lieder mit Klavierbegleitung vor allem von seinen Vorbildern Mendelssohn Bartholdy, Chopin und Schumann wichtige Anregungen auf.
Am 12. April 1826 als Sohn eines Instruktors der Kadettenmusik, Instrumentenhändlers und Kapellmeisters der kantonalen Militärmusik in Winterthur geboren, wurde Eschmann erst bei Wagners Schweizer Freund Alexander Müllerin Zürich pianistisch ausgebildet; bevor er 1845 ins kurz zuvor von Mendelssohn Bartholdy gegründete Leipziger Konservatorium eintrat. Dort studierte er während zweier Jahre als einziger Schweizer Schüler diversen Quellen zufolge sowohl bei Nils W. Gade als auch bei Ignaz Mosheles und bei keinem Geringeren als Mendelssohn.
Nach der 1847 erfolgten Rückkehr in die Schweiz blieb es dem jungen Komponisten verwehrt, in seiner Geburtsstadt Fuss zu fassen. Da hier der 1843 dank eines Empfehlungsschreibens von Mendelssohn Bartholdy als Stadtorganist und Musiklehrer tätige Theodor Kirchner aus Chemnitz die führende Position einnahm, blieb für Eschmann wenig übrig. Wie Ewald Radecke im «Landboten» (3. Mai 1941) schrieb, war Winterthur mit seinen rund fünftausend Einwohnern zu klein, um neben Kirchner «eine befriedigende Tätigkeit zu gewähren». Mit dem Erteilen von Klavierstunden und Theorieunterricht hatte sich Eschmann bis 1850 in Zürich, wo er Wagner kennen lernte, durchschlagen können, bevor er in Winterthur dieselbe Tätigkeit bis 1859 ausübte und mit seiner Frau, der ehemaligen Schülerin Susanna Knus, die er 1853 geheiratet hatte, nach Schaffhausen übersiedelte. Dort gründete er einen gemischten Chor und wirkte als Klavier- und Gesanglehrer. Ab 1862 leitete er den städtischen Männerchor. Von 1866 bis zu seinem durch ein Lungenleiden verursachten Tod am 27.Oktöber 1882 lebte Eschmann in Zürich,: wo er wiederholt mit Wagners Gegenspieler Brahms zusammentraf und vor allem als Klavierlehrer geschätzt wurde:
Bescheidener Nachruhm
Ein grosser Teil der häufig mit poetischen Titeln versehenen, genrebildartigen Klavierstücke erschien in den Verlagen Carl Luckhardt in Kassel und Rieter-Biedermann in Leipzig. Nachdem Johannes Brahms schon am 3. April 1878 seinem Verleger Simrock (Berlin)–mit Bezug auf Eschmann geschrieben hätte: «Er wird ihnen bekannt sein und braucht meine Empfehlung nicht; da Sie ja Luckhardts viele Auflagen mit Neid sehen», entschloss sich auch jener Musikverleger, den Winterthurer Mendelssohn-Schüler unter Vertrag zu nehmen, wie er es schon auf das Anraten von Brahms mit dessen Freund Antonin Dvorak getan hatte.
Nach seinem Tod geriet Johann Carl Eschmann als Komponist rasch in Vergessenheit. Zuletzt erinnerte an den vielseitig begabten Musiker, der «als Resultate seiner dreissigjährigen Klavierlehrerpraxis» 1877 in Berlin die Sammlung «Hundert Aphorismen» (Erfahrungen, Ergänzungen, Berichtigungen) veröffentlicht hatte, nur noch der erstmals 1875 von Hug in Zürich und Leipzig herausgegebene «Wegweiser durch die Klavierliteratur». Adolf Ruthardt brachte dieses rasch zum Standardwerk gewordene Buch nach 1888 mehrmals in einer von ihm ergänzten und stark überarbeiteten Version neu heraus. Seit der letzten Namensnennung mit ausgewählter Werkliste im «Historisch-Biographischen Musikerlexikon der Schweiz» (1928) von Edgar Refard fehlte Eschmann in den einschlägigen Quellenwerken. Selbst im «Schweizer Musiker-Lexikon / Dictionnaire des Musiciens, Suisses» des Zürcher Atlantis-Verlages von 1964 sucht man umsonst nach seinem Namen.
Verdienstvoller Einsatz
Für den lange Vergessenen, für Neuausgaben des Notentextes und für späte Ersteinspielungen von Eschmanns instrumentalen Hauptwerken auf CD, setzte sich als Leiter der Musikabteilung der Zentralbibliothek Zürich seit 1998 der Musikwissenschafter Chris Walton vehement ein. Mit Vorworten aus seiner Feder versehen, gab der in Winterthur ansässige Amadeus Verlag, den mit dem ,Gründer Bernhard Päuler selber ein entdeckungsfreudiger Musiker leitet, das pianistische Hauptwerk in Form der «Lebensbilder» (12 Klavierstücke op.17; BP 1045) und die folgenden Kammermusikwerke heraus, die sich alle auf der englischen CD Guild GMCD 7171 finden: «Im Herbst», Sechs Fantasiestücke op. 6 für Horn (oder Violoncello) und Klavier (BP 1041), zwei Fantasiestücke op. 9 für Klarinette (oder Violine) und Klavier (BP 1038) und Streichquartett d-Moll o.op. (BP 1068). In diesem umfangreichen und zentralen Werk, dessen ausdrucksvolle Adagio-Einleitung an Spohr denken lässt, sieht Walton im ostinat pochenden Rhythmus den Einfluss von Carl Maria Webers «Freischütz». Die Nähe zu Mendelssohn Bartholdys «Sommernachtstraum» ist im leidenschaftlich flackernden Scherzo nicht- weniger deutlich spürbar als die Verwandtschaft mehrerer Fantasiestücke (Nrn. 2, 3, und 5 von «Im Herbst» op. 6 mit den viel imitierten « Liedern ohne Worte».
Wie die zyklische Elemente enthaltenden Fantasiestücke op. 9 zeigen, trug, zur Entstehung von Eschmanns synthesenreichem Kammermusikstil am meisten Robert Schumann bei. Er stand häufig .auch bei der Titelgebung für echt romantische Charakterstücke Pate, etwa; für die Novelette op. 65, für das Heft „Freudvoll und leidvoll» op. 78 oder von Theodor Kirchner posthum herausgegebenen «Waldabendbilder» op. 74. Als eines der wenigen Werke in grosser Besetzung ragt aus Eschmanns rund 80 Kompositionen mit Opuszahlen eine nicht näher beizeichnete „Conzert-Ouvertüre“ für grosses Orchester heraus. Im Rahmen der Konzertreihe „Swiss Connection“ der Tonhalle-Gesellschaft Zürich war sie von Daniel Harding dirigiert, im Februar dreimal in der Limmatstadt zu hören.
Hatte Ewald Radecke in Nr. 83 des Neuen Winterthurer Tagblatts 1926 geschrieben, dass Eschmann zu seiner Zeit als „bester Klavierpädagoge der Schweiz“ galt, so lässt sich heute mit Blick auf die Neuausgaben ausgewählter Klavier- und Kammermusikwerke des Amadeus-Verlages ihr Autor als grösste schöpferische Begabung aus der Schweiz zwischen dem vorzeitig gestorbenen Frühromantiker Friedrich Theodor Fröhlich (1803-1836) und dem Spätromantiker Hans Huber (1852-1921) bezeichnen. Es fällt allerdings schwer, die stilistische Eigenart Eschmanns klar zu erkennen und eindeutig festzulegen. In seinem gegen Lebensende vermehrt von pädagogischen Absichten zeugenden Schaffen mischen sich wesentliche Elemente aus der Tonsprache von Carl Maria von Weber, Schubert, Chopin, Mendelssohn Bartholdy, Schumann und Kirchner, während Liszt und Wagner als weitere bedeutende Zeitgenossen kaum Spuren hinterlassen haben. Einen grossen Einfluss auf die künstlerische Entfaltung des Musikers übte die oft mit praktischen Ratschlägen angereicherte Korrespondenz mit dem Klavierpädagogen Louis Köhler und vor allem mit dem Komponisten und Pianisten Carl Reinecke in Leipzig aus.
Zur persönlichen- Bildung trug auch der häufig vertonte Zürcher Freund Wilhelm August Corrodi (1826-1885) bei, ein als Dramatiker, Lyriker, Maler und Illustrator erfolgreich hervorgetretener Altersgenosse, der in Winterthur als Zeichenlehrer wirkte. Ihm sind das in den «Lebensbildern» 1852 in Kassel veröffentlichte Porträt des Komponisten und die Randzeichnungen zu insgesamt sieben dieser «12 Lyrischen Tonstücke für .Pianoforte» op. 17 zu verdanken In ihrer poetischen Grundhaltung, die biografische Ereignisse mit programmatischen Schilderungen wie der Szene «Jägerrast und Bankett» (Nr. 5) und dem Stimmungsbild «In der Kirche» (Nr. 9) vermischt, sind die „Lebensbilder» am ehesten mit Schumanns Fantasiestücken op. 12 und mit weiteren Charakterstücken desselben Vorbildes zu vergleichen.
An Carl Maria von Weber und an den Lehrmeister Mendelssohn erinnern die brillanten Läufe in „Kinderleben I“, die Scherzo-Einlagen in „Jägerrast und Bankett“ und manches melodische Detail in den tänzerischen Teilen des „Frohen Winterabends“. Die abschliessende Miniatur „Abschied vom Freunde“ kehrt wiederum zu Robert Schumann zurück, dessen „Kinderszenen“ op. 15 mit dem Schlussbild „Der Dichter spricht“ eine atmosphärisch verwandte Nachdeklichkeit zum Ausdruck bringen. An Chopin lehnt sich der quirlige „Nachfalter“ (Nr. 4) in den Zwölf charakteristischen Tonbildern op. 8 an, die den Titel „Was einem in der Dämmerung einfällt“ tragen. Die entscheidende thematische Anregung dürfte von Chopins Etude op.25 Nr. 9 ausgegangen sein.

Ein Mendelssohn-Schüler aus Zürich

Die Wiederentdeckung des Komponisten Johann Carl Eschmann
Werkeditionen und CD-Einspielungen lassen es zu, einen Eindruck vom Schaffen des 1826 in Winterthur geborenen Komponisten Johann Carl Eschmann zu gewinnen. Als Schüler Felix Mendelssohn Bartholdys zeigt sich Eschmann von der romantischen Musikauffassung geprägt.
Erst nachdem sein Nachlass 1997 in die Zentralbibliothek Zürich gelangte, zieht der aus Winterthur stammende, in Zürich gestorbene Komponist Johann Carl Eschmann (1826–1882) die Aufmerksamkeit wieder auf sich. Mit den vom Zürcher Pianisten Christian Spring im Nepomuk- Verlag (Aarau) erstmals textkritisch herausgegebenen Sechs Elegien op. 15 für Klavier von Friedrich Theodor Fröhlich (1803–1836) bahnte sich ein musikhistorisches und verlegerisches Interesse an, das sich auch in den 1998 erschienenen «Lebensbildern» op. 17 von Eschmann, einem Nachdruck von dessen pianistischem Hauptwerk, in einer Ausgabe des Amadeus-Verlags (Winterthur), widerspiegelt. Der Herausgeber Chris Walton ist auch für die Veröffentlichung weiterer Instrumentalwerke Eschmanns im selben Verlag und für die Herausgabe der ersten CD verantwortlich, die ausschliesslich dem jahrzehntelang vergessenen Schweizer Romantiker gewidmet ist. Seit der letzten Nennung Eschmanns mit ausgewählter Werkliste im «Historisch-Biographischen Musiklexikon der Schweiz» (1928) von Edgar Refardt fehlte sein Name in den meisten einschlägigen Quellenwerken. Wer also war der erst kürzlich wiederentdeckte Komponist?
Aus Winterthur zu Mendelssohn
Als Sohn eines Instruktors der Kadettenmusik und des Kapellmeisters der kantonalen Militärmusik am 12. April 1826 in Winterthur zur Welt gekommen, hatte Johann Carl Eschmann erst bei Wagners Freund Alexander Müller in Zürich Klavierunterricht genommen, bevor er 1845 ins – kurz zuvor von Felix Mendelssohn Bartholdy gegründete – Leipziger Konservatorium eintreten und dort während zweier Jahre als einziger Schweizer Musiker beim Komponisten des «Sommernachtstraums» studieren konnte.
Nach seiner Rückkehr in die Schweiz (1847) blieb es Eschmann verwehrt, in der Geburtsstadt Fuss zu fassen, da dort dank einem Empfehlungsschreiben von Mendelssohn Bartholdy seit 1843 der aus Chemnitz übersiedelte Theodor Kirchner in führender Position als Stadtorganist und Musiklehrer wirkte. Mit dem Erteilen von Klavierstunden schlug sich Eschmann bis 1850 in Zürich durch, um anschliessend dieselbe Tätigkeit bis 1859 in Winterthur auszuüben. Obschon er sich damals mit Kirchner anfreundete, litt er unter der lokalen Konkurrenz. In Schaffhausen fand er schliesslich ein neues Betätigungsfeld, indem er dort einen gemischten Chor gründete, den städtischen Männerchor dirigierte und ausserdem als Klavier- und Gesangslehrer wirkte. Von 1866 bis zu seinem Tod am 27. Oktober 1882 – im selben Jahr starb auch der aus Lachen am Obersee gebürtige, von Mendelssohn Bartholdy brieflich geförderte Komponist und Liszt-Sekretär Joseph Raff – lebte Johann Carl Eschmann in Zürich, wo er sich mehr als Klavierlehrer denn als Komponist einen Namen schuf.
Nach seinem Tod geriet Eschmann trotz einem an die 80 Opusnummern zählenden Schaffen rasch in Vergessenheit. Zuletzt erinnerte an ihn nur noch der erstmals 1875 von Hug in Zürich und Leipzig herausgegebene «Wegweiser durch die Klavierliteratur», den Adolf Ruthardt nach 1888 wiederholt erweiterte und neu präsentierte. Die Ersteinspielung der kammermusikalischen Hauptwerke Eschmanns auf einer vor kurzem erschienen CD des englischen Labels Guild mit dem Ceruti Quartet, dem Geiger Oliver Lewis, dem Hornisten Dave Lee und dem Pianisten Roy Howat verdient vorab aus Repertoiregründen als diskographisches Ereignis bezeichnet zu werden, zumal mit dem undatierten Streichquartett in d-Moll o. op. eine der gewichtigsten Kompositionen dieses Bindegliedes zwischen Friedrich Theodor Fröhlich und Hans Huber – den bedeutendsten Repräsentanten der romantischen Schweizer Musik – vorliegt. Partitur und Stimmen des um die Mitte des 19. Jahrhunderts entstandenen Werks gab Bernhard Päuler unter der Nummer BP 1068 in diesem Jahr heraus. Im ostinaten, gleichmässig pochenden Rhythmus des Kopfsatzes kann der Einfluss des «Freischütz’» von Carl Maria von Weber gesehen werden. Die ausdrucksvolle Adagio-Einleitung lässt aber auch an das 1833 abgeschlossene Doppelquartett e- Moll op. 87 von Louis Spohr denken, dessen bekannteres Doppelquartett d-Moll op. 65 mit dem Streichquartett von Eschmann nebst der Tonart den kantablen Romanzenton des langsamen Satzes und die effektvollen Triolenattacken im Scherzo teilt. Hier wird die stilistische Nähe zum «Sommernachtstraum» des Vorbildes Mendelssohn Bartholdy im leidenschaftlichen Flackern einer echt romantischen Musik ebenso deutlich spürbar wie in den «Im Herbst» betitelten Fantasiestücken für Horn (oder Violoncello) und Klavier op. 6 Nr. 3 und 5 der Einfluss der «Lieder ohne Worte».
Die ebenfalls vom Amadeus-Verlag edierten Zwei Fantasiestücke op. 9 für Klarinette oder Violine und Klavier (BP 1038) werden miteinander durch eine eintaktige Solokadenz verbunden, die inmitten des zweiten Stückes notengetreu wiederkehrt und zusammen mit der Wiederholung von thematischem Material aus dem ersten Fantasiestück zyklische Elemente verkörpert. Stärker als die mit einem originellen Gemisch von Walzer und Ländler («Zur Weinlese») beschwingt ausklingenden Sechs Fantasiestücke op. 6 (BP 1041) zeugen die anspruchsvolleren Zwei Fantasiestücke op. 9 von Eschmanns Auseinandersetzung mit Robert Schumann, der nicht zuletzt auch auf die Titelgebung verschiedener Klavierwerke abgefärbt hatte.
Musikantik und Dynamik
Zu den Vorzügen der Ersteinspielungen der Kammermusikwerke von Johann Carl Eschmann zählen das Musikantische und insbesondere Dynamische weitaus mehr als das Lyrische und rein Klangliche. Während die Bratschistin Miranda Davis und der Violoncellist Olivier Gledhill dank warmer Tongebung ansprechen, sticht der Primarius Olivier Lewis wegen seines mit starkem Vibrato befrachteten Spiels einerseits, des häufig glasig-schrillen Klanges andererseits unangenehm hervor. Er gefährdet dadurch die Homogenität des Ceruti-Quartetts auf ähnlich Weise, wie der zu sehr im Vordergrund stehende Hornist Dave Lee die Balance zwischen Blas- und Tasteninstrument trübt – erst recht, wenn er, wie etwa in op. 6 Nr. 3 («Herbstgefühle»), zu sehr von den dynamischen Vorschriften abweicht und den subtilen Abstufungen des Pianisten Roy Howat nicht zu folgen vermag. Die zu schwärmerischem Ausdruck neigende Poesie der klavierbegleiteten Stücke kommt insgesamt zu kurz, Eschmanns musikalisches Potenzial wird nicht voll ausgeschöpft. Walter Labhart

American Record Guide May/June 00  Page 119/120

It is infrequent that a disc arrives by a totally unfamiliar composer. I had never heard of Johann Carl Eschmann (1826-82) until this disc arrived. In fact, the New Grove and other musical encyclopaedias ignore him. The source seems unlikely, too, as Guild normally specialises in British sacred music. Born in Zurich, he was a rnajor Swiss teacher and performer in the 19th Century. His works were widely pub- lished in Germany for a time. His style is akin to Mendelssohn and Schumann. In fact he studied with Mendelssohn in Leipzig. He was then active in Zurich, Winterthur, and Schaffhausen.
Guild tells us that Eschmann’s complete works were donated by his descendants to the Zurich Central Library in 1997 and are now readily available. His output is mainly for piano, with some songs and choral music. Chamber music, was not a major part of his output, and he wrote only one (early) piece for orchestra.
His String Quattet is evidently an early work that survives only in parts. Lasting about a half an hour, it is muuch like Weber in style. It is a worthwhile work overall, and one wonders why it was never published. In Autumn was written in 1849. Its six movements are lyrical and most attractive. The last, ‘At the Grape Gathering’, is a gorgeous piece that will appeal to hornists.
The two Fantasy Pieces were written in 1850 and 1851 just a year or so after Schumann wrote his works for clarinet with the same title. Though played by a violin here, they are also intended for clarinet. The Schumann influence is clear, but they are in no way derivative.
Performances all seem to be satisfactory and the recording is exceptionally clean and rich. Anyone who is at all adventurous will likely have much pleasure from this issue.
BAUMAN FALLA: Spanish Folk-Song

Samedi 3 Juin 2000 / Le Journal de Montréal

Ne figurant dans quasiment aucune encyclopédie musicale, le nom du compositeur suisse Johann Carl Eschmann (1826 – 1882) demeure de nos jours pratiquement inconnu. Dans la lignée de Schumann et de Mendelssohn – dont it fut l’élève-,Eschmann oeuvra dans l’ombre de compatriotes plus en vue et produisit surtout des pièces pour piano et des mélodies. Le Quatuor Ceruti, en compagnie de deux autres solistes, fait découvrir quelques-uns des rares morceaux de musique de chambre qu’il ait également composés. Dien construite, cette musique dense et charmante est aussi pleinement romantique. Un programme et des exécutions de qualit, à la mesure de cette découverte tout à fait digne d’intéret.

BBC Music Magazine – May 2000

Mendelssohn’s Swiss pupil Johann Carl Eschmann proves well worth rediscovering. His Quartet, although rather doggedly played here, has some very imaginative moments. The Substantial horn suite and the free-flowing violin pieces deploy a Schumannesque language with confidence and charm   Anthony Burton
Performance

 

Sound