GLCD 5156 – The Golden Age of Light Music: Picking Strings
Various
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Klassik.com 10.01.2010
Tönende Nostalgie IV
Gut gelaunte Streichinstrumente, mal gestrichen, mal gezupft, in gut aufgelegten Einspielungen aus den
1950er Jahren. Unterhaltung auf hohem Niveau.
Unterhaltungsmusik, leichte Musik – so antiquiert diese Begrifflichkeiten auch daherkommen mögen, den Hauch des Despektierlichen haben sie noch immer nicht verloren. Wie sehr noch immer der Vorbehalt gegenüber den Qualitäten dieses Genres wirkt, zeigt der Blick ins Musikwörterbuch, das da Unterhaltungsmusik definiert als ‘zusammenfassende Bezeichnung für die dem natürlichen Unterhaltungsbedürfnis des Menschen mit sehr unterschiedlichen ästhetischen Anspruch Rechnung tragenden Erscheinungsformen musikalischer Unterhaltung, die seit der 2. Hälfte des 19. Jh. vom künstlerisch anspruchslosen, auf bloße Zerstreuung ausgerichteten Musikstück der sog. Leichten Muse bis zur gehobenen, an volkstümliche Musizierformen anknüpfenden und daher leichter zugänglichen Komposition der sog. Ernsten Musik reichen.’ Die Angelsachsen und ihre amerikanischen Vettern würden diese Definition zwar ebenso unterschreiben, hatten aber mit der an sich unsinnigen Unterscheidung von U- und E-Musik nie eigentliche Probleme. ‘Light Music’ ist die englische Bezeichnung für jenes Genre, dessen Schwerpunkt auf Melodie liegt, sich unterschiedlichen Stimmungen widmet, Orte und Objekte musikalisch be- und umschreibt. Die BBC etablierte 1945 gar ein eigenes ‘Light Programme’ mit Radiosendungen wie ‘Friday Night is Music Night’ (eine noch heute laufende Sendung) oder ‘Music While You Work’ (ein Radioprogramm, das bereits ab 1940 gesendet wurde und während des 2. Weltkriegs durch Non-Stop-Medleys die Arbeit in den Fabriken in Schwung halten sollte). Bis in die frühen 1960er Jahre erlebte die leichte Musik goldene Zeiten. Immer wieder haben sich Plattenfirmen dieses Genres angenommen und mal hier, mal da Kompositionen einspielen lassen. Erst mit David Ades’ und Alan Buntings akribischer Archivarbeit scheint seit einigen Jahren die Firma Guild Kontinuität in die Aufarbeitung des schier unerschöpflichen Materials bringen zu wollen. Es sind durchweg Originalaufnahmen der 1920er bis 1960er Jahre, die David Ades unermüdlich aus britischen, amerikanischen und mitunter deutschen Archiven holt, thematisch eint, von Alan Bunting in bestmöglicher Qualität restaurieren lässt und in wunderbaren Kompilationen auf den modernen Silberling bringt. Die Reihe ‘The Golden Age of Light Music’ ist enorm angewachsen – inzwischen zählt sie an die 60 CD-Veröffentlichungen. Und ein Ende ist nicht in Sicht. Gut so. Die Streicher wurden innerhalb der umfangreichen ‘Golden Age of Light Music’-Reihe bereits zwei Mal besonders gewürdigt. Neben ‘Strings and Things go Stereo’ und ‘Stringin’ Along’ hat David Ades erneut ein Album mit 30 Stücken aus den Rundfunkund Plattenfirmenarchiven zusammengestellt, die –mal mehr, mal weniger – den Streichinstrumenten den Vorrang einräumen. Es ist dies eine besonders melodien- und ohrwurmträchtige Kompilation geworden. Neben dem titelgebenden ‘Picking Strings’ von Ronald Hanmer, gespielt vom Stuttgarter Radioorchester unter Kurt Rehfeld in einer Aufnahme des Jahres 1957 stechen Nummern wie Lorenz Harts und Richard Rodgers’ ‘Mimi’ oder ‘Runaway Romance’ von F. Andrini und Florian ZaBach hervor. Der 2006 verstorbene Geiger ZaBach war in den USA mit seiner wöchentlichen ‘Florian ZaBach Show’ bekannt und beweist hier ein ausgezeichnetes Gespür für die jazzige Seite bzw. Saite der Violine. Ein ‘Neuzugang’ unter den zahlreichen Orchesterchefs und Orchestern ist auf diesem Album der 1922 geborene Gérard Calvi. Bekannt ist Calvi nicht nur durch seine Filmmusik zum Alain Delon-Film ‘Die schwarze Tulpe’ von 1964, sondern vor allem für seine Musik zu den Asterix-Filmen ‘Asterix der Gallier’ und ‘Asterix und Cleopatra’. Hier glänzen er und sein Orchester mit dem schmissigen ‘Vacances’ von 1958. Alan Bunting hat die alten Aufnahmen wieder meisterlich restauriert und ihnen den typischen 50er Jahre-Sound bewahrt.
Erik Daumann
MusicWeb International Thursday October 29th 2009
There’s a belief that the Inuit, or Eskimos, have an inordinate number of words for snow. This is not true, although the idea persists. What is true is that after reviewing quite a number of this excellent series of light music reissues from Guild, I have run out of superlatives. The series just gets better and better, the programming more interesting, the sound seems to improve, and, best of all, there will be more to come.
This marvelous bright and breezy disk is most enjoyable. I’m not going to go through the selection track by track but I shall mention some of the real hits on offer. It’s always fascinated me as to why light music composers love pizzicato strings. Here we have Ronald Hanmer’s Picking Strings, starting pizzicato, then the middle section has a glorious (bowed) string melody, returning to the opening to close. Calvi’s Vacances is a deliciously racy little number and Chacksfield’s Candid Snap perfectly compliments it. With its reminder of Wagner’s Wedding March from Lohengrin, Martin’s Carriage For Marriage is a real hoot; a beautifully scored work – containing a nice part for celesta – and one with a big smile on its face. The Leslie’s Night Flight To Madrid reminds one of the title music the BBC used to give their Sunday evening serials, and it’s such a shame that it fades out – an unusual occurrence on these disks.
Clive Richardson’s Running Off The Rails is a wonderful headlong train ride, with absolutely no sense of danger in sight! Another mode of transport is evoked in Angela Morley’s Flight By Jet. This starts as mock Walton, then rushes away as we take off. There’s a British 50s movie feel here. Don Gillis’s Symphony No.5½ is his best known work and Perpetual Emotion is the first, and best, movement from that work. It’s a kind of dueling fiddles type of piece.
Final plaudits for Bob Haymes’s Road Show – keeping up the tempo – Vic Reynaers for keeping the fiddlers in business in his Tandem Promenade, Van Phillips for the cod Oirisihness of his Tom Fool and for sheer cheekiness I have to nominate Roger Roger’s Through The Town which starts as if it’s Gershwin’s Walking the Dog. I am not mishearing this. However, after the opening it’s decidedly Roger Roger.
Another winner from Guild.
Bob Briggs