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GLCD 5138 – The Golden Age of Light Music: Light Music For All Seasons
Various
Klassik.com December 2007
Immer gutes Wetter – Leichtigkeit in jeder Jahreszeit
Eine Scheibe für jede Jahreszeit: ob Frühling, Sommer, Herbst oder Winter – die alten angloamerikanischen Nummern leichter Muse machen in mit ihrer Ohrwurmqualität und spielwitziger Darbietung Laune.
Frühling, Sommer, Herbst und Winter waren nicht nur Inspirationsquelle für den Volksmund, Antonio Vivaldi, Peter Tschaikowsky, Alexander Glasunow und die Pizzabäcker, sondern auch – wenn nicht gar hauptsächlich – für die arbeitsamen Leutchen im Metier der leichten Muse. Für die ‚Golden Age of Light Music’-Reihe bei ‚Guild’ hat David Ades nichts als gutes Wetter zu vermelden: der angloamerikanische Himmel der leichten Muse hängt voller Geigen. Die 24 Gutwetter- und Gutlaunemacher lassen die Hörer in fast 78 Minuten das Jahr und seine Jahreszeiten durchschreiten und Musik erleben, in deren Entstehungszeit die Jahreszeiten sich offenbar noch dezidiert unterscheiden ließen. Wem die ‚Light Music’-Serie von ‚Guild’ ein Begriff ist, dem werden auch hier die zu guten Bekannten gewordenen Orchesterchefs mit ihren Ensembles eine übervolle launige Stunde bereiten: Gordon Jenkins, Victor Young, Robert Farnon, Charles Williams, Sidney Torch, Eric Coates, Stanley Black, Ron Goodwin, George Melachrino, Laurie Johnson und David Carroll. Gewissermaßen einen Gastauftritt hat dieses Mal Michel Legrand mit seinem Orchester in einer saftig-süffigen ‚April in Paris’-Nummer von 1955.
David Ades’ Kompilationen bergen immer auch ein paar delikate Kleinode. Hier sind es Leroy Anderson’s berühmtes ‚Sleigh Ride’ in einer Interpretation von Ethel Smith an der elektronischen Orgel (!) in einer Aufnahme von 1950, das stimmungsvolle‚ In a November Garden’ von und mit Victor Young und seinem Orchester oder die ‚Christmas Fantasy’ mit George Melachrino und seinem Orchester, die – sinnigerweise als 24. Nummer der CD – aufs nächste Weihnachtsfest einstimmt. Wieder hat Alan Bunting die alten Bänder entstaubt, digital aufbereitet und in bestmöglicher Tonqualität restauriert. Ausführlich, wenn auch – wie üblich – nur in englischer Sprache, plaudert David Ades im Booklet über die Viten der Orchesterchefs und ist dabei um interessante Details nie verlegen. Dieser Silberling beschert immer gutes Wetter.
Erik Daumann