GHCD 2382/83 – Bizet – The Pearl Fishers – 1953
Léopold Simoneau (Nadir), René Bianco (Zurga), Choeurs Elisabeth Brasseur, Orchestre des Concerts Lamoureux, Jean Fournet (conductor)
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American Record Guide – July 2012
This recording is a superlative example of the elegant French style of the 1940s and 50s that has been absorbed into a kind of all styles combined, an international style. This October 1953 performance is considered the definitive recording. The lightness, the grace, the delicate quality of the style are all embodied in the voice of one of the finest French tenors of the era, Leopold Simoneau. His singing is a miraculous combination of the energy and masculinity of the role, the legeresse of the music, and the strikingly beautiful mezza voce of his voice. Pierrette Alarie (Mrs Simoneau) uses her delicate voice, so refined and so French, to create a suitable Hindu priestess. Rene Bianco’s individual, colorful voice takes on the drama of Zurga with ease, combining with Simoneau in a prize-winning performance of the celebrated duet. Inhabiting the vocal depths (which in French opera are not particularly deep) is the splendid singing-actor Xaver Depraz. All these marvelous talents are supported with an impressive sense of style and a combination of strength and delicacy by the masterly Jean Fournet.
A delightful bonus of eight arias sung by Alarie fills out the recording. Like the complete Pearl Fishers this recital was also recorded in 1953 and also issued on the Philips label. It is not the most hackneyed nor the most unusual of selections but a happy combination of musical charms: two arias from Mireille, one of Lakmé’s arias (not the ‘Bell Song’), Antonia’s ‘Oiseau dans la Charmille’ (Hoffmann), a different recording of ‘Comme Autrefois’ (Pearl Fishers), Juliet’s Waltz, Philine’s ‘Je suis Titania’ (Mignon), and Micaela’s aria from Carmen.
These are all charmingly sung in her unique little girl, bird-like, delicate glass-like voice. No texts, but rather detailed biographies.
PARSONS
Klassik.com – February 2012
Die definitive Aufnahme von Bizets ‘Die Perlenfischer’ kommt neu beim Label Guild heraus.
Georges Bizets 1863 an der Pariser Opéra Comique uraufgeführte Oper ‘Die Perlenfischer’ war zu Lebzeiten des Komponisten kein großer Erfolg. Dabei entsprach das Libretto mit seinem exotischen Schauplatz Ceylon und dem Motiv der ‚heiligen Jungfrau’ durchaus der damaligen Mode. Doch erst nach dem Tode des Komponisten und dem Welterfolg seiner ‘Carmen’ erhielt Bizets erster Versuch auf dem Gebiet des ‚drame lyrique’ erneut Aufmerksamkeit. Da war die Originalpartitur jedoch bereits verlorengegangen, so dass die Rezeptionsgeschichte des Werkes bis heute durch verschiedene Fassungen geprägt wird, die vor allem den Schluss des Dreiakters betreffen. Die 1886 uraufgeführte Fassung verhalf ‘Les pêcheurs des perles’ zu internationalem Erfolg und liegt auch der Aufnahme von 1953 zugrunde, die nun beim Label Guild neu herauskommt.
Verführerisches Timbre
Im Zentrum der Einspielung stehen als Liebespaar die frankokanadischen Sänger Pierrette Alarie und Léopold Simoneau. Beide waren auch im wirklichen Leben verheiratet, begannen kurz nach dem Zweiten Weltkrieg glänzende Karrieren in Europa und zählten zu den gefragtesten Sängern der Opéra Comique. Als Léïla und Nadir verfügen sie nicht nur über die notwendigen vokalen Mittel, gestalterische Leichtigkeit, Schönheitssinn und Eleganz, sondern auch über das bei der französischen Oper so unentbehrliche Sprachgefühl. Damit machen sie ihre Rollen auch dort glaubhaft, wo das Libretto nach heutigen Maßstäben seine Schwächen hat. Zu den Höhepunkten ihrer Interpretation gehört das makellose Duett im zweiten Akt, in dem sie gemeinsam zu atmen scheinen und ihrem Ruf des ‚Mariage vocal parfait’ (perfekte vokale Ehe) alle Ehre machen. In der geradezu schmeichelnd gesungenen Arie ‘Je crois entendre encore’ zeigt Simoneau sein herrliches Mezza voce und eine elegante Leichtigkeit, in der sich nicht zuletzt auch die Gestaltungskunst des vornehmen Mozart-Sängers offenbart, als der Simoneau in den Fünfzigerjahren gefeiert wurde. Léïlas Récit und die Cavatine im zweiten Akt gestaltet Alarie mit verführerischem Timbre, leuchtenden Piano-Effekten, gallischer Brillanz und einer unfehlbaren Diktion, die auch bei den waghalsigsten Koloraturen nicht versagt.
Geschmack und Delikatesse
Textverständlichkeit demonstriert auch René Bianco (Zurga), der im berühmten Duett mit Simoneau (‘Au fond du temple saint’) seine Qualitäten als Ensemblesänger unter Beweis stellt und im dritten Akt eine glaubhafte Wandlung vom Rivalen Nadirs zum Retter des Liebespaares durchmacht. Xavier Depraz verleiht der Nebenrolle des Nourabad Gewicht und eigenes Profil. Jean Fournet, der von 1944 – 57 Direktor der Pariser Opéra Comique war, dirigiert das Orchestre des Concerts Lamoureux mit Theatersinn, Delikatesse und herzerwärmender Liebe zum Detail. Auch wenn es inzwischen rekonstruierte Fassungen der Partitur gibt, die wohl näher an den Intentionen Bizets liegen, muss diese Aufnahme immer noch als die definitive Einspielung von Bizets ‘Perlenfischer’ gelten. Als besonderen Bonus gibt es dazu auf der vorliegenden CD ein französisches Arienprogramm (Aufnahme 1953) aus Opern von Georges Bizet, Jacques Offenbach, Charles Gounod, Léo Delibes und Ambroise Thomas, in denen Pierrette Alarie als wandelbare Sängerin mit berückender Eleganz, jungendlichem Feuer und hinreißendem Charme glänzt – französische Oper auf höchstem Niveau.
Miquel Cabruja
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Interpretation:
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Klangqualität:
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Repertoirewert:
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Booklet